Deck-Akt

Das Vorspiel

Hunde gehen das Ganze in der Regel ganz relaxed an. Hier ein Küsschen, da ein Spielchen und zwischendrin zarte Berührungen. Die Damen wollen meist erobert werden und werfen dem Auserwählten einen neckischen Blick zu der sagt "fang mich doch!" Bei einigen dauert das Vorspiel etwas länger und andere bevorzugen den "Quickie". Aber alle folgen ihrem Instinkt und verfolgen nur das eine Ziel.

Der Rüde beschnuppert die Hündin liebevoll. Sie bleibt dabei ruhig stehen und nimmt die Rute zur Seite. Beide setzen Urin ab. In der Regel heißt es hier "Ladys first".

Der Rüde klappert heftig mit den Zähnen um zu testen ob die Hündin bereit ist. Es bildet sich dabei sehr viel Speichel, wie man gut erkennen kann. Manche Rüden decken nur wenn es sich auch lohnt.

Das "Jacobsonsche Organ": Wusstet ihr dass der Hund ein zweites Riechorgan besitzt? Nein? Der Rüde nimmt die Duftstoffe der Hündin auf und klappert wie oben beschrieben heftig mit den Zähnen. Das macht er um die Duftstoffe sozusagen "zu schmecken". Der schäumende Speichel bindet die Partikel, um sie zum Jacobsonsche Organ zu transportieren. Ein erfahrener Rüde kann somit den optimalen Deckzeitpunkt bestimmen denn sie duftet dann ganz speziell. Er wird die Hündin ganz "gentelman like" nur dann decken.

Die Hochzeit

Eine wirkliches Kunststückchen für die Beiden. Der Rüde klettert von hinten auf die Hündin und verkeilt sich mit den Vorderpfoten in ihren Lenden. Somit hat er auch auf 2 Pfoten festen Halt. Der Penis dringt in die Vagina der Hündin ein, entfaltet sich aber erst innen komplett. Auch die Venenpolster der Hündin schwellen an. Somit verkeilen sich Hündin und Rüde untrennbar ineinander bis die Venenpolster wieder abschwellen. Diesen Teil nennt man "Hängen". Der Rüde entledigt sich beim Deckakt drei verschiedener Flüssigkeiten.


Das "Vorsekret" wir oft schon vor dem Deckakt abgegeben und kann bereits Spermien enthalten. Das Hauptejakulat gibt der Rüde aber erst ab wenn sein Penis vollständig entfaltet ist. Kurz vor Ende des Deckaktes gibt der Rüde das Prostatasekret ab. Es dient eigentlich nur dazu, die eingebrachten Samenzellen weiter in die Gebärmutter der Hündin zu befördern. Der Turbogang quasi.


Der Abschluss

Sind die beiden Hunde wieder getrennt voneinander werden sich beide erst einmal um die Hygiene kümmern. Das ist sozusagen "die Zigarette danach". Viele Züchter möchten es konsequent verhindern, dass sich die Hündin nach dem Deckakt löst und tragen sie wild mit den Armen schlackernd in eine Box oder ins Auto. Warum eigentlich? Bei Wölfen klappt es doch auch ohne...


Wissenswertes rund um die Läufigkeit

Hündinnen sind im Normalfall nur ein bis zweimal im Jahr paarungsbereit (also im Schnitt alle 6 bis 9 Monate). Die Zeit der Paarungsbereitschaft bezeichnet man als Läufigkeit und zwar deshalb, weil auch eine gut erzogene Hündin in dieser Zeit, auf der Suche nach einem passenden Hundemann, ihren Besitzern gerne wegläuft (weglaufen = läufig = Läufigkeit).

Wenn die Hündin läufig wird , merkt man das daran, dass ihre Vulva anschwillt und prall wird. Die Hündin hat am Anfang der Läufigkeit einen bräunlich - rötlichen -wässrigen Ausfluss, der nach einigen Tagen hellrot blutig wird. In dieser Zeit, wenn die Vulva richtig fest geschwollen ist, lässt sich die Hündin noch nicht decken. Sie verkündet beim Spazierengehen durch häufiges Setzen von Duftmarken aber schon mal allen Rüden der Umgebung: "Hey Jungs! Ich bin läufig! Schaut doch mal vorbei! Dann wird es Zeit, dass man sich um einen geeigneten Vater für die Welpen sucht!"
In Gegenden in denen viele Hunde unbeaufsichtig herumlaufen können, kann es sein, dass man in dieser Zeit plötzlich fremde Rüden vor der Haustür oder im Garten sitzen hat. Auch beim Spaziergang ist bereits Vorsicht geboten.

Diese Phase wird als Proöstrus, Vorbrunst oder Vorhitze bezeichnet. Sie dauert in der Regel ca. 9-12 Tage.

Wenn die Blutung wieder hell- wässrig- rosa und die Vulva wieder weicher und kleiner wird, ist die Hündin ein paar Tage paarungsbereit. Das heißt, sie wird einen Rüden nicht mehr durch Beißen abwehren und die Paarung zulassen. Zeichen dafür sind, dass sie sich dem Rüden anbietet, bei Begattungsversuchen stehen bleibt, dabei die Rute zur Seite legt, den Rücken durchdrückt und die Vulva bei Berührung hochgezogen wird. Die meisten Hündinnen lassen sich zwischen dem 10. und 15. Läufigkeitstag decken. Manche sind schon am 8. Tag so weit und andere lassen sich auch noch am 18. Tag decken. Da der ideale Deckzeitpunkt von Hündin zu Hündin verschieden ist und manchmal auch von Läufigkeit zu Läufigkeit variiert, muss man die Hündin in dieser Zeit besonders gut beobachten, damit es nicht zu ungewolltem Hundenachwuchs kommt oder dass man nicht den richtigen Deckzeitpunkt verpasst.

Die Zeit in der eine Hündin paarungsbereit ist wird als Östrus, Brunst oder Standhitze bezeichnet, sie dauert ca. 5 bis 9 Tage. In dieser Zeit entstehen befruchtungsfähige Eizellen und es erfolgt der Eisprung.

Eine Besonderheit bei der Paarung von Hunden ist das sogenannte Hängen. Wenn der Rüde die Hündin bestiegen hat und mit schnellen Beckenstößen in die Hündin eingedrungen ist, wird dadurch (in der Regel) ein reflektorischer Spasmus des Vaginalschließmuskels der Hündin ausgelöst. Das bewirkt, dass der Penis und die Schwellkörper des Rüden für eine Zeit von 5 bis 60 Minuten nicht mehr aus der Hündin herausgleiten können. (meistens zwischen 5 und 20 Minuten). Somit wird sicher gestellt, dass die in drei Stufen verlaufende Ejakulation innerhalb der Hündin abläuft und somit eine größtmögliche Befruchtungswahrscheinlichkeit besteht. Die Ejakulation beginnt mit dem klaren, wässrigen Vorsekret aus Prostataflüssigkeit (oft schon bevor der Rüde wirklich trifft, erleichtert das Eindringen), gefolgt von dem weißen, spermienreichen Hauptsekret, das während des eigentlichen Deckaktes erfolgt und endet mit der Abgabe des Nachsekrets, (das aus Prostataflüssigkeit besteht und dem Transport der Samenzellen in die Gebärmutter dient).

Nach der Abgabe des Hauptsekrets steigt der Rüde von der Hündin ab, dreht sich um 180 Grad ab, so dass die Hunde mit den Köpfen in die entgegengesetzte Richtung - Hinterteil an Hinterteil hängend - stehen.

Das Hängen darf unter keinen Umständen gewaltsam beendet werden (egal wie lange es dauert) da es sonst zu schlimmen Verletzungen bei Rüde und Hündin führen kann. Es ist sinnvoll den Rüden und die Hündin zu halten sobald sie "hängen" um zu verhindern, dass sie versuchen sich voneinander loszureißen. Es gibt viele Hündinnen, die sich beim Anschwellen der Schwellkörper oder sobald sie das Gefühl haben durch den Vaginalspasmus festgehalten zu werden, auf den Boden werfen, sich rollen oder wegziehen. Dabei kommt es leicht zu Verletzungen, sowohl bei der Hündin als auch beim Rüden.

Sobald sich der Vaginalspasmus löst und sich die Hunde voneinander lösen, schwellen auch die Schwellkörper und der Penis schnell wieder ab und werden wieder komplett in die Vorhaut eingezogen.

Der Züchter muss unbedingt nach jedem Deckakt kontrollieren ob das problemlos geklappt hat oder ob der Rüde Hilfe benötigt.

Bleibt die Eichel zu lange außerhalb, oder sind bei Langhaarhunden Haare unter die Vorhaut gezogen worden oder haben sich Haare um den Penis gewickelt, kann es zu Verletzungen, Stauungen, Einschnürungen und/oder Entzündungen kommen.

Danach beginnt die spannende Zeit des Wartens. Bekommt das Weibchen Welpen oder nicht........?

In den ersten drei Wochen der Trächtigkeit verändern sich die Hündinnen noch nicht sehr.

Manche werden etwas ruhiger, manchen ist häufiger schlecht und sie müssen sich übergeben und manche sind etwas mäkelig mit ihrem Futter.


Die Trächtigkeitsfesstellung ist möglich durch:

Ultraschalluntersuchung (frühestens ab dem 18. TT, besser bis zum 30. TT)

Abtasten der Hündin (die Fruchtampullen sind zwischen dem 21. und 30. TT als kleine Kügelchen vom Tierarzt ertastbar.)

Relaxinbestimmung ab dem 24./25. TT.

Röntgen (erst sinnvoll und vertretbar ab dem 45./50. TT, wenn das Skelett verknöchert ist.)


Hündinnen haben eine Tragzeit von 59 bis 63 Tagen.
Ab dem 56. Tag beginnt man bei der Hündin dreimal am Tag die Temperatur zu messen.
Warum?
Die Normaltemperatur einer Hündin liegt im Schnitt bei ungefähr 38,5 Grad. Vor der Geburt sinkt die Temperatur sehr deutlich um mindestens ein Grad ab. Bei den meisten Hündinnen sinkt sie unter 37 Grad. Wenn die Temperatur erst einmal auf diesem Punkt ist, kann man mit der Geburt innerhalb der nächsten 24 Stunden rechnen. Dann ist es wichtig, dass man nicht mehr aus dem Haus muss und man der Hündin zur Seite stehen kann, wenn die Geburt losgeht. 

In dieser Zeit haben die Hündinnen Vorwehen. Sie fühlen sich unwohl, rennen ständig umher, graben in ihren Hundekörben, auf Decken, auf dem Teppich, sogar auf blankem Fußboden buddeln sie oft als wenn sie ein Lager für ihre Kinder graben müssten. 

Sie sind sehr unruhig und hecheln sehr stark. Manche jammern auch gelegentlich, wenn die Welpen zu sehr treten oder der Bauch weh tut. Viele Hündinnen verweigern auch kurz vor der Geburt die Futteraufnahme und gehen öfter in den Garten um sich komplett zu entleeren.
Für die Hündin ist es immer sehr wichtig, dass sie in dieser Zeit nicht alleine ist und alles so ruhig wie möglich im Haus ist. Sie hassen es, wenn man den Raum verlassen muss und verfolgen einem auf Schritt und Tritt. Bloß nicht alleine sein, wenn es losgeht!



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